Im Krankenhaus
In den meisten Krankenhäusern ist man sensibilisiert und sehr rücksichtsvoll. Bedenken Sie, dass der Tod Ihres Babys auch für die Ärzte, Hebammen und das Fachpersonal eine besonders schwere Situation ist.
Möglicherweise befinden Sie sich momentan noch in einem Schockzustand und können gar keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn einschätzen, was Sie gerade jetzt tun können um den späteren Weg der Trauer für Sie erträglicher zu gestalten.
Jeder trauert individuell. Es gibt kein richtig oder falsch. Doch die Erfahrung vieler betroffener Eltern zeigt, dass es heilsam ist die nur kurze Zeit, die Sie mit Ihrem Baby verbringen dürfen, so intensiv wie möglich zu nutzen und möglichst viele Erinnerungen zu schaffen. Es kann ein beruhigendes Gefühl sein, später die Gewissheit zu haben, alle Möglichkeiten genutzt zu haben, zu denen man in diesem Moment fähig war.
Beistand für die Geburt
Wenn Sie erfahren, dass ihr Kind bereits in Ihrem Bauch verstorben ist, durch einen medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbruch nicht lebend zur Welt kommen wird oder in ähnlichen Fällen, gehen Sie nicht allein ins Krankenhaus, sondern nehmen Sie sich dringend Beistand mit. Unter Umständen kann der Vorgang der Geburt sehr lange dauern und die Ärzte und Hebammen haben nicht die Zeit, ununterbrochen bei Ihnen zu sein.
Schaffen Sie Erinnerungen!!!
Ultraschallbild
Wenn dies noch möglich ist, können Sie um ein letztes Ultraschallbild Ihres Kindes bitten.
Fotos
Nehmen Sie eine Kamera oder notfalls auch das Handy mit zur Geburt oder versuchen Sie Kontakt zu Sternenkind-Fotografen aus dem Internet aufzunehmen. Diese verfügen über einen Notruf und Ihnen steht vielleicht ein professioneller Fotograf zur Verfügung.
Auch wenn Sie jetzt vielleicht andere Sorgen haben, können diese Bilder später sehr wertvoll für Sie werden.
Hand- und Fußabdrücke
Lassen sie sich Abdrücke der Füßchen und Händchen machen, mit einem Stempelkissen oder einem Abdruckset mit Trittschaum. Daraus können später z.B. auch Schmuckstücke wie Kettenanhänger angefertigt werden.
Haarlocke
Wenn Ihr Baby schon genug Haare hat, dann nehmen Sie sich eine Haarlocke.
Namensbändchen und Karte
Lassen Sie sich von der Hebamme ein Namensbändchen anfertigen und eine Karte mit allen Angaben zu Gewicht, Größe, Geburts- und Todeszeitpunkt.
Zeit lassen
Lassen sie sich Zeit für den Abschied von Ihrem Kind. Wenn das nicht gleich möglich ist, können Sie dies auch zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Fassen sie es an, streicheln sie es und prägen Sie sich seinen Duft ein. Sagen Sie ihm alles, was Sie ihm mit auf den Weg geben möchten.
Abschied auch für Angehörige
Geben sie auch Familienangehörigen, Freunden und gegebenenfalls Geschwisterkindern die Möglichkeit, sich zu verabschieden, wenn sie dies wünschen. Auch die Großeltern haben ihr Enkelkind verloren.
Bekleidung
Sie können ihr Kind baden und anziehen. Für ganz kleine gibt es die Möglichkeit Kleidung aus dem Internet zu beziehen. Es gibt Frauen die extra für Sternenkinder Sachen, Nestchen und Einschlagtücher nähen. Aber auch die Krankenhäuser sind in der Regel damit ausgestattet.
Taufe und Gebet
Sie können, ihr Kind taufen lassen. Für bereits verstorbene Kinder gibt es ein der Taufe entsprechendes Ersatzritual, welches der Pfarrer oder Priester vollziehen kann.
Seelsorge
Es ist ratsam, das Angebot der Seelsorge im Krankenhaus anzunehmen. So können Sie auch Informationen erhalten, welche Möglichkeiten Sie haben, um Ihre Trauer nach der Entlassung besser bewältigen zu können.
Einen Namen geben
Egal wie klein Ihr Kind ist, geben Sie ihm einen Namen. Es gibt auch Namen, die für Jungen und Mädchen verwendet werden können, falls das Geschlecht noch nicht bestimmbar ist. Es ist würdiger, wenn Sie später nicht von "der Fehlgeburt" sprechen müssen.